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(Selbst- ) Wahrnehmung und die Magie des Lebens


Leider noch allzuoft, sind wir Menschen nicht mehr tief in uns verbunden und geankert.


Wir wissen ganz genau, dass etwas in unserem Leben nicht stimmt. Und genau das ist wieder einmal ein guter Anlass, sich mit dem Begriff Wissen auseinander zu setzen.

Wissen alleine reicht nicht - wir müssen das Wissen wieder vergessen und uns  auf eine Reise zur Selbsterkenntnis hinbewegen, wenn wir uns endlich wieder an den Fluss anschließen möchten.


Heute war ich bei meinem Osteopathen. Die ganzen letzten Wochen über hatte ich mehrere Termine bei ihm und es war wundervoll. Kaum begann er mit der Behandlung, so konnte ich mich vollends darauf einlassen und mich in meinen Körper hineinbewegen. Eine Mentorin meinte einmal zu mir vor langer Zeit: „ich mag das Wort HSP nicht, es ist nur wieder eine einengende Begrifflichkeit, aber wenn wir dieses Wort nehmen, dann bist du eben HSP.

Zum kurzen Verständnis allerseits: HSP bedeutet high sensitiv person, also jemand der hochsensibel ist.

Mich hat das damals irgendwie erleichtert, um überhaupt einmal einordnen zu können, was mit mir los ist - und dass ich eben nicht verrückt bin, weil ich Dinge spüre, die andere nicht spüren können.


Im Grunde, so denke ich heute, sind wir alle eigentlich viel sensitiver von Natur aus, aber da diese kultivierte Menschheit sich ja so gerne gegen die Natur stellt, haben wir gewisse Fähigkeiten verlernt. Innewohnen tun sie uns noch, aber sie sind oftmals sehr verschüttet oder verborgen. Wir haben uns hart gemacht.

Und über dieser Härte liegt die narzisstische, ja fast neurotische Überheblichkeit, dass wir wissen, was zu tun ist.


Wenn Wissen vom Fühlen abgetrennt ist, führt uns das in ein Leben, das wir alle kennen, an das wir klammern, das aber auch niemanden wirklich erfüllt und glücklich macht.


Der Verlust unserer Lebendigkeit beginnt mit jeder Fragmentierung. Das Gefühl darf nicht sein, also weg damit. Aber was bedeutet denn weg damit ? Wir frieren oder sperren es in uns (also auch unserem Körper) ein. Und somit fließt etwas nicht mehr natürlich.


Dies tun wir so häufig, bis wir vollkommen neurotische Persönlichkeiten geworden sind - und seien wir mal ehrlich- genau diese Personen sind es, die oft in dieser Welt am erfolgreichsten sind.


Religiös betrachtet, könnte man dies als falsches Götzentum bezeichnen.


Die Kundalini Yogis sagen: God in me, me in god are one.  Was ist das für eine Göttlichkeit, die wir dort in viele Zellen eingesperrt haben?

Wir kreieren hier eine recht verzerrte Sicht der Realität.


Wenn wir die Fähigkeit des Spürens nicht reaktivieren, dann werden wir uns nicht an uns erinnern.


Wir wissen, aber dieses Wissen wird uns noch mehr fragmentieren - wir zerteilen und zerlegen uns, wir errichten Mauern, Dämme.


Die Natur wird es regeln, wenn wir es nicht tun. Das ist ganz einfach immer wieder beobachtbar.


Es lohnt sich, sich wieder spüren zu lernen. In meinen Sessions nehme ich oft schon viel früher wahr, was in meinen Klienten schlummert, als sie es selbst tun, denn durch die offene Haltung sind wir im Verlauf einer Session eine Einheit. Der wirkliche Wahnsinn liegt in der Zerrissenheit, nicht in dem was wirklich gelebt und gefühlt werden möchte.


Yoga, Meditation und sehr viele wunderbare Körpertechniken wie Craniosakraltherapie oder Osteopathie (und so vieles mehr) können dir helfen , dich wiederzufinden. Aber all die Menschen, Lehrer und Therapeuten können die eins nicht abnehmen: das Spüren, das „in- sich- zurücknehmen“. Die innere Weisheit gehört dir. Maximal kannst du dich begleiten lassen. Und schön ist es, wenn du dabei Menschen triffst, die zwar Wissen über ihre Technik haben, aber die dieses Wissen nur als Einstieg nutzen und dich mit ihrer Präsenz und Stille unterstützen, wieder zurück zu dir zu finden.

Stille in Worten, Stille in Bewegung, Stille in Händen, Stille in Berührung, Stille in Präsenz.

Kein Therapeut oder Lehrer kann dich heil machen, nur weil du es von ihm forderst - du bist die Person, die dafür geht. Doch wann begreifst du, dass die Zeit dafür gekommen ist?  Wie lange willst du es noch vor dir herschieben?


Wir können uns gegenseitig nach Hause begleiten, aber gehen kannst du nur selbst.

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