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Angst überwinden


Nicht immer ganz so einfach-

Und doch ist es wertvoll, sich seine Ängste anzuschauen, damit man weiterleben kann.


Angst war ein großer Begleiter in meinem Leben. Nach Außen erschien das nicht immer so- viele Menschen sind überrascht, dass die Angst in mir so oft so sehr präsent war. Aber wir erlernen eben früh, ob es in Ordnung ist, sich mit Angst zu zeigen, oder nicht.


Mit Anfang Zwanzig bekam ich Panikattacken, die ich damals mithilfe von Therapie einigermaßen gut bewältigen konnte. Doch dies war nicht die erste Zeit meines Lebens, wo ich mir schmerzhaft meiner Angst bewusst wurde. Seit ich denken kann, war ich angstvoll.


Ich habe es oftmals verflucht, wollte es nicht sein.


Ich habe im Laufe der Jahre immer wieder erfahren können, dass meine extreme Sensitivität aber auch Geschenke für mich bereit hielt. Eben durch diese hohe Angst, gab es Bereiche, die mich intensiv lebendig fühlen ließen und eine andere Betrachtung auf das Leben erfahren ließen. Angst - der große Ratgeber des Lebens: sie weist dir schmerzhaft Größe, Kleinheit ,Begrenzung und Grenzenlosigkeit  auf!


Derzeit darf ich mich nochmals vielen Angstthematiken widmen. Wer mich kennt, weiß, dass ich vor zehn Jahren von jetzt auf gleich unter einer heftigen Krankheit litt. Es war eine ziemlich intensive Zeit und diese Zeit war auch mit sehr viel Angst verbunden. Letztlich war sie aber immer ein Antrieb, diese Angst - sie war es, die mir Türen öffnete um neue Wege zu gehen. Heute, nach zehn Jahren holen mich diese existentiellen Themen nochmal ein, drehen eine Runde auf der Spirale des Lebens und ich denke, das Leben will mich nicht bestrafen, sondern mich lehren, mich weiter wachsen lassen.


In einer ganz anderen Tiefe, kommt die Angst zurück und ergreift mich bis in alle meine Zellen. Es ist ein schmaler Grat zwischen Angst und in meiner Mitte bleiben. Manchmal ereilen mich all die Traumata und ich kann sie kurzfristig nicht halten. Aber ich gehe weiter, wenn der Sturm sich legt.


Was brauchen wir, um weiter zu gehen?

Vor allen Dingen braucht es Raum und einen Platz, um damit sein zu können. Die Angst zu unterdrücken, kontrollieren zu wollen, funktioniert doch nur bedingt. Wenn wir dies tun, schneiden wir uns ab vom Leben, unterlassen Dinge, Aktionen, Begegnungen und dämmen die Lebendigkeit des Seins ab, die das Leben für uns bereit hält.


Sich seine Lebendigkeit bewusst fühlen zu lassen, bringt eben auch immer das Gegenteil der Medaille mit sich- und das ist die Endlichkeit dieses Abenteuers.


Wir können das Leben nicht halten, denn es hält uns.

Wir können die Arme aufmachen und es begrüßen.


Es ist so wertvoll, die Menschen und Wegbegleiter zu finden, die uns nicht die Angst nehmen wollen, sondern Verständnis und Liebe in sich tragen und Raum geben - auch für Angst.


So kann aus diesem Feind dein Freund und Wegweiser werden.

Mögest du den Mut haben, deine Ängste einzuladen und anzuschauen- damit du erwachsen kannst - in das großartige Abenteuer Leben!

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